Quantcast
Channel: Boulevard Baden » Interview
Viewing all articles
Browse latest Browse all 17

Frank Mentrup: „Ich hoffe auf einen breiten Konsens“

$
0
0

Frank Mentrup kurz nach seinem Wahlsieg am vergangenen Sonntag. (Foto: Tanja Rastätter)

Karlsruhe (tra). „Es ist ein unfassbares Gefühl und ein unfassbares Ergebnis”, so die Worte des künftigen Oberbürgermeisters Frank Mentrup kurz nachdem ihm das Wahlergebnis vorlag. Ein paar Tage später hat Boulevard Baden mit ihm über die nächste Zeit, seine Pläne und Urlaub gesprochen.

Welches „Problem“ gehen Sie als erstes an?
Frank Mentrup: Am 20. Dezember bringt der Oberbürgermeister den Entwurf für den Doppelhaushalt 2013/14 in den Gemeinderat ein, den ich im März als quasi „erste Amtshandlung“ mit dem Gemeinderat abschließend berate und verabschiede. Bei diesen Haushaltsberatungen gilt es, Spielräume zu schaffen, um bei den Themen Sauberkeit in der Stadt, Baustellenmanagement, Hagsfelder Umfahrung, Sanierung von Klinikum, Schulen und Staatstheater, Wohnungsbau und dem Ausbau der Kinderbetreuung in den nächsten Jahren die ersten Schritte einleiten zu können. Bei der Sauberkeit und beim Baustellenmanagement erwarten die Bürgerinnen und Bürger dann ab März alsbald Ergebnisse. Bei weiteren Themen wie der Rheinbrücke und beim Stadion geht es um baldige Grundsatzentscheidungen und dem Definieren von Prozessen.

Gibt es nun Gespräche mit den Parteien, die sie unterstützt haben?
Mentrup: Im Zuge der Haushaltsberatungen gibt es Gespräche mit den Parteien, die mich unterstützt haben, denn viele Änderungen im Haushaltsentwurf sind nur über Änderungsanträge der Fraktionen im Gemeinderat möglich. Ich werde aber auch Gespräche mit den anderen Fraktionen führen und hier um Unterstützung für meine politischen Schwerpunkte werben. Da ja im Wahlkampf die Übereinstimmung bei den meisten Themen so groß war, hoffe ich auf einen breiten Konsens.

Auch im Hinblick auf mögliche Ämter?
Mentrup: Nur in meiner unmittelbaren Umgebung im Dezernat des Oberbürgermeisters mag es kurzfristig zu personellen Veränderungen kommen. Darüber entscheide ich alleine, lasse mich aber gerne von sachkundigen Menschen beraten. Im Hinblick auf andere Personalentscheidungen werden diese über Personalamt beziehungsweise Personalausschuss und damit Gemeinderat getroffen und nicht in Gesprächen mit einzelnen Parteien.

Glauben Sie, dass Sie eine Mehrheit im Gemeinderat haben werden? Warum?
Mentrup: Die Kommunalverfassung gebietet es Oberbürgermeister und Gemeinderat, den größtmöglichen Konsens anzustreben und zu finden. Dies will ich durch frühzeitiges Einbinden aller Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in die Entscheidungen erreichen. „Zuhören.Verbinden.Gestalten“ gilt auch hier. Der Wahlkampf hat ja auch gezeigt, dass es bei den meisten Themen wenig inhaltliche Differenzen gibt. Und ich bin nicht durch Verletzungen, Intrigen oder Zerwürfnisse vor oder während des Wahlkampfs vorbelastet. Von daher sollte mir das dann mit den Mehrheiten gelingen, wenn sich alle am Wohl der Stadt und ihrer Menschen orientieren und das Wahlergebnis akzeptieren.

Wie bereiten Sie sich auf Ihr Amt als OB in den nächsten zweieinhalb Monaten vor?
Mentrup: Ich werde viele Gespräche mit dem OB, den Dezernenten, den Gemeinderätinnen und -räten und vielen sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern führen und mich natürlich vor allem intensiv mit dem Haushaltsentwurf auseinandersetzen.

Wie erholen Sie sich nach dem Wahlkampf? Wohin geht es in Urlaub?
Mentrup: Ich gehe etwas früher schlafen und kann vieles etwas langsamer angehen als in den letzten Wochen, wo Staatssekretärsjob, Landtagsmandat und Wahlkampf voll zusammenkamen. Zumal uns ja derzeit der zweite Wahlgang erspart bleibt, für den auch Zeiten reserviert waren. Zum Urlaub werden wir zwischen Weihnachten und Drei-Könige wohl ans Mittelmeer fahren, wo es hoffentlich etwas milder und sonniger ist. Wohin genau, wissen wir noch nicht.

Wann haben Sie so richtig realisiert, dass Sie im ersten Wahlgang gewonnen haben?
Mentrup: Vom Verstand her im Rathaus, als der Oberbürgermeister das Ergebnis bekannt gab. Vom Gefühl her bei der Wahlparty in den Gelben Seiten, als Hunderte begeisterte Wahlhelferinnen und Wahlhelfer jubelten und die Anspannung endlich abfiel. Und dass es kein Traum war, dessen war ich mir endgültig sicher, als es Montagmorgen schwarz auf weiß in der Zeitung stand.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 17

Latest Images



Latest Images